Wahrscheinlich kennen Sie Masaharu Morimoto vom Küchenstadion, dem berühmten kulinarischen Schlachtfeld der erfolgreichen amerikanischen TV-Show Iron Chef (in der Morimoto einer der in der Kochshow ansässigen „“Iron Chefs““ war). Aber sein beeindruckender 16-7-Rekord in der Show kam nicht von ungefähr – der Typ kann nämlich echt gut kochen!
Jetzt, wo Morimoto seine Zeit beim Fernsehen hinter sich gelassen hat, besitzt er Restaurants auf der ganzen Welt – darunter in Napa, Waikiki und Mumbai – mit Konzepten, die von Degustationsmenüs bis hin zu einer zwanglosen Ramen-Bar reichen. Dieser Mann weiß sehr gut, worauf es ankommt, wenn man ein gut durchdachtes Restaurant-Imperium aufbauen will.
Wie sind Sie anfangs zum Kochen gekommen?
Als Kind träumte ich davon, Profi-Baseballspieler bei den Hiroshima Carps zu werden, aber ich musste das wegen einer Schulterverletzung aufgeben. Ein anderer Traum, den ich als Kind hatte, war es, Sushi-Koch zu werden. Als ich dann herausfand, dass ich kein Baseballspieler werden konnte, beschloss ich, eine kulinarische Karriere zu machen. Ich tat dies, ohne es jemandem zu sagen. Ich habe nicht gezögert.
Erzählen Sie mir von Ihren Erfahrungen bei Iron Chef und wie (falls überhaupt) diese Show Ihre Entscheidung beeinflusst hat, Ihr eigenes Restaurant, das Morimoto, in Philadelphia zu eröffnen.
Ich lehnte das Angebot, beim Iron Chef mitzumachen, zunächst ab, nahm es aber schließlich und von meinen Junioren ermutigt, doch an. Es war zwar eine großartige Erfahrung, ich stand aber auch strong unter Druck. Ich konnte kaum noch schlafen. Es gab auch Momente, in denen ich aussteigen wollte. Ich wusste jedoch, dass ich die Chance bekommen hatte, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und junge Leute zu motivieren, Koch zu werden. Ich fühlte mich geehrt. Ich glaube nicht, dass Iron Chef meine Entscheidung, das Morimoto in Philadelphia zu eröffnen, beeinflusst hat – sie hat mich eher darin bestärkt.
Warum wollten Sie Ihren ersten Platz in Philadelphia haben?
Ich hatte nicht Philadelphia als erste Wahl. Damals lernte ich meinen Partner Stephen Starr kennen. Er ist ein bekannter Gastronom mit Sitz in Philadelphia. So ist Morimoto Philadelphia entstanden.
Haben Sie das Gefühl, dass die Leute jetzt, da Iron Chef vorbei ist, Sie nicht mehr mit der Rolle des Fernsehstars identifizieren, oder kommen immer noch viele Gäste wegen dieser Fernseh-Show in Ihr Restaurant?
Ich glaube, dass mich immer noch viele Leute mit meinen Fernsehauftritten verbinden, obwohl ich gestehen muss, dass ich noch nie wirklich darüber nachgedacht habe!
Sie haben das Morimoto-Konzept nun auf andere Städte wie Boca Raton, Napa Valley und Hawaii ausgedehnt – warum haben Sie ausgerechnet diese Standorte ausgewählt?
Bei der Auswahl der Standorte war ich eher passiv. Meine Restaurants sind da, wo sie jetzt sind, weil ich dort zum richtigen Zeitpunkt auf die richtigen Partner gestoßen bin. Wir haben für die Restaurants jedoch Standorte ausgewählt, von denen wir wussten, dass sie sowohl lokalen, als auch auswärtige Gästen gefallen würden.
Erzählen Sie mir von Ihrem Konzept in Mumbai und Neu-Delhi, dem Wasabi. Wie ist es dazu gekommen und welches war Ihr Bestreben?
Das Wasabi in Mumbai war mein zweites Restaurant und der erste Standort im Ausland. Ich war deswegen sehr aufgeregt und kreierte eine spezielle Speisekarte, die ich später jedoch ändern musste, weil der Anteil der Vegetarier in der indischen Bevölkerung sehr groß ist. Ich konnte das Konzept zum Glück mit unserem Partner, der angesehenen Taj-Hotelgruppe, umsetzen. Bei der Erstellung eines neuen Konzepts versuche ich immer, mich in die lokale Geschichte, Kultur und Wirtschaft zu integrieren.
Sind Sie der Meinung, dass sich das Konzept der feinen Küche im Laufe der Zeit verändert hat, und wenn ja, wie hat sich das auf einen Ort wie Morimoto ausgewirkt, der nun seit über einem Jahrzehnt existiert? Wie bleiben Sie relevant?
Ich bin sicher, es hat sich geändert, aber ich spüre es nicht wirklich. Ich konzentriere mich und gebe mein Bestes mit den Dingen, die zu diesem Zeitpunkt vor mir liegen. Eine Sache, die ich fühle, ist, dass sich der Umfang der den Gästen zur Verfügung stehenden Auswahlmöglichkeiten erweitert hat, was uns dazu treibt, unsere Gastfreundschaft ständig zu verbessern und eine höhere Qualität anzustreben.
You eröffnete und schloss bald darauf Bisutoro in Tribeca, im Jahr 2013. Warum haben Sie beschlossen, es zu schließen? Was waren die Herausforderungen dieses besonderen Ortes?
Das Bisutoro war mein erstes Nicht-Morimoto-Restaurant in NYC, und das Konzept funktionierte zu diesem Zeitpunkt in diesem Gebiet einfach nicht. Ich hatte Glück, dass ich dieses Jahr das Momosan Ramen & Sake öffnen konnte – meine neue Vision, die einen großartigen Start erleben durfte!
Apropos Momosan… wie hatten Sie sich das Restaurant vorgestellt? Wie war es, das Restaurant zu eröffnen – in dem eine eher zwanglose Atmosphäre herrscht – im Vergleich zum Morimoto? < /strong>
Meine Entscheidung, das Momosan Ramen zu öffnen, hat nichts mit dem jüngsten Ramen-Trend in den USA zu tun. Letztes Jahr eröffneten wir Morimoto Asia in Disney Springs, und Ramen war einer der Menüpunkte. Da ich Vertrauen in den Einsatz und die Vermarktung von Ramen gewann, fühlte ich mich bereit, Momosan zu eröffnen. Das Konzept von Momosan sieht eine Ramen- und Sake-Bar vor. Im Momosan kann ich die Energie jedes einzelnen Gastes hautnah spüren und diese Erfahrung genießen.
Wie schaffen Sie es, so viele verschiedene Restaurants in all diesen Städten unter einen Hut zu bringen? Wie führen Sie die Qualitätskontrolle durch?
Ich tue, was ich kann, um meine Restaurants zu verwalten und zu kontrollieren, aber ich kann das nicht alles alleine machen. Ich habe Personal, dem ich vertrauen kann. Ich schätze mich sehr glücklich, dass so viele tolle Menschen zu unserem Team gehören und ihr Bestes tun. Die Bildung und Aufrechterhaltung eines guten Teams ist sehr wichtig, um effektive Kontrollen zu gewährleisten.
Haben Sie weitere große Projekte geplant?
Die Eröffnung des Morimoto Las Vegas ist für Oktober diesen Jahres geplant. Auch im Nahen Osten und auf Hawaii stehen ein paar Neueröffnungen an. Und irgendwann möchte ich auch das Momosan Ramen & Sake-Konzept erweitern!