Am Jahresende naht die festliche Saison. Die einen feiern Weihnachten, die anderen Chanukka, wieder andere wollen einfach eine schöne Zeit mit ihren Liebsten verbringen. Berlin ist die perfekte Stadt dafür. In der kalten Jahreszeit ist es drinnen besonders gemütlich, Kerzen leuchten, die Stimmung ist festlich, egal ob in Form eines romantischen Kerzenlichtdinners zu zweit oder einer langen Tafel, an der genug Platz ist für Freunde und Familie. Noch viel größer ist die Auswahl an dem, was auf den Tisch kommt. Luxuriöse Produkte wie Austern und Champagner serviert etwa das im Stil einer französischen Brasserie gestaltete Hauptstadtrestaurant Gendarmerie. Im Dae Mon gibt es eine Mischung aus europäischer und asiatischer Küche, perfektioniert durch das Setting aus schwarzen Wänden und frischen Blumen. Und im schicken Chiaro wird gekocht wie bei einer italienischen Großmutter – nur eben in festlicherer Atmosphäre.
Orania (Kreuzberg)
Es gibt nicht viele Orte, an denen man in Berlin eine originaltreue Pekingente bekommt. Einer davon ist das Orania, ein elegantes Restaurant mitten im trubeligen Kreuzberg. Schon beim Betreten des gleichnamigen Hotels, in dessen Erdgeschoss sich das Restaurant befindet, schlägt einem eine festliche Stimmung entgegen, dank stimmungsvollem Licht und der Verwendung edler Materialien. Ein Hingucker sind die vielen bunten Vorhänge. Vor dem Essen lädt die Bar zu kreativen Drinks ein, einem Gin Fizz mit Club Mate und Kaffee beispielsweise. Hungrig geht es dann zum Tisch. Wer keine Lust auf Ente hat – sie heißt hier übrigens Berliner Ente, nicht Peking Ente – bestellt Parmesanravioli oder Zucchini mit Ricotta und Walnuss. Auch nach dem Essen lohnt es, länger zu bleiben – manchmal finden in der Lobby sogar Jazz- und Klavierkonzerte statt.
Volt (Kreuzberg)
Ein sehr besonderer Ort ist das Alte Umspannwerk am Kreuzberger Landwehrkanal. Einer seiner hallenartigen Backsteinräume beherbergt das 2010 eröffnete Restaurant Volt. Kugelförmige Metalllampen sorgen für Atmosphäre, aus bodentiefen Fenstern fällt Licht auf die Tische im Industrialstil. Christopher Jäger kocht eine deutsche, regional-saisonale Küche, getreu dem Motto „Auf die feine Berliner Art“. Mindestens drei Gänge beinhaltet das Menü, zum Beispiel Eismeerforelle mit Pflaume, Bockshornklee und Wasserspinat oder Kartoffel mit Goldkappe, Kakao und Raps. An Silvester sind es sogar sieben Gänge, inklusive „Vorspeisenknaller”.
Belmondo (Charlottenburg)
Frankreich beherrscht die Kunst, aus jedem Essen ein Festmahl zu machen. Entsprechend gut lassen sich besondere Anlässe an Orten wie dem Belmondo begehen. Seinen Namen leiht sich das charmante Restaurant vom Nouvelle-Vague-Schauspieler Jean-Paul Belmondo. Die Wände schmücken französische Alltagsszenen, stilecht wie die roten Sitzbänke. Angestoßen wird mit Ricard oder Noilly Prat, begleitet von Burgunderschnecken in Knoblauchbutter. Nicht entgehen lassen sollte man sich die traditionelle Fischsuppe Bouilleabaisse oder das Trüffelrisotto mit drei verschiedenen Fischsorten. Natürlich stammen auch die Weine aus Frankreich, aus Bordeaux ebenso wie dem Gebiet der Rhône. Santé!
Tianfuzius (Schöneberg)
Klassische Weihnachtsdeko sucht man in Berlins erstem vegetarischen Chinarestaurant vergeblich, dafür lassen sich hier auch nicht-christliche Feiertage gut begehen. Der helle, freundliche Gastraum lädt schon tagsüber zum Verweilen ein, abends wird die Stimmung festlicher. Auf den Tisch kommen typische Spezialitäten aus dem Reich der Mitte, nur eben in fleischloser Form. Wan-Tan-Suppe mit Senfgemüse beispielsweise, Xiao Long Bao genannte frittierte Teigtaschen, gebratene Aubergine nach Yüxiang-Art oder Mapo Tofu. Je mehr Menschen am Festmahl teilnehmen, desto mehr kann bestellt werden. Besonders in größerer Runde machen die Fonduetöpfe Spaß, mit Rettich, Kohlrabi, Lauch und Chili.
Simsim (Prenzlauer Berg)
Nicht weit vom stimmungsvollen Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei entfernt liegt das Simsim. Übersetzt bedeutet der Name des Restaurants Sesam. Die Einrichtung ist zurückhaltend-elegant, mit schwarz-weiß-Fotografien, von der Decke hängenden Pflanzen, grünen Sitzbänken und einem wunderschönen gefliesten Boden. Syrische, palästinensische und libanesische Einflüsse bestimmen die Küche. Fattoush heißt ein Salat aus geröstetem Pitabrot, Batata harra die doppelt frittierten Kartoffeln. Als Hauptgang kommen Kebab oder Lammköfte auf den Tisch, oder die vegane Spezialität Freekeh aus geröstetem Weizen. Es muss nicht immer Wein zum Anstoßen sein: Hier gibt es, neben Arak und Raki, auch Wassermelonensaft oder frische Minzlimonade.
Hauptstadtrestaurant Gendarmerie (Mitte)
Direkt am Gendarmenmarkt, wo einer der schönsten Weihnachtsmärkte Berlins stattfindet, befindet sich dieses elegante Restaurant, bestehend aus einem hallenartigen Raum mit schöner Holzbar, an der man auch sitzen kann. So wie in einer typischen Brasserie geht es auch im Hauptstadtrestaurant Gendarmerie sehr quirlig zu an den dicht beieinander stehenden Tischen. Abgetrennt sind sie durch Spiegel, über der Szenerie schweben Kronleuchter und an der Stirnseite hängt ein riesiges Gemälde. Die Karte des Küchenchefs Philippe Lemoine ist natürlich französisch geprägt und so elegant, wie es einem festlichen Anlass entspricht, mit Auberginenkaviar, Foie gras, Hummersalat und Fischen vom Grill, aber auch einem veganen Kürbisrisotto.
Dae Mon (Mitte)
Nein, es muss am Ende des Jahres nicht immer Ente, Gans oder Karpfen sein. Im Dae Mon kommt Brandenburger Reh mit Szechuanpfeffer auf den Tisch oder Rindertatar mit Kimchiwaffel. Hier werden Einflüsse aus Europa, Japan und Korea glücklich vereint, perfekt für das Feiern von Weihnachten oder Chanukka. An den schwarzen Wänden hängt Neonkunst, frische Blumensträuße und gedimmtes Licht sorgen für festliche Stimmung. Ein Übriges tun die Gerichte des Küchenchefs Raphael Schünemann. Gewählt wird zwischen einem Fisch- und Fleischmenü oder einem rein vegetarischen, das unter anderem Kräuterseitling mit Enoki und confierten Blumenkohl mit Lotuswurzel umfasst.
Chelany (Neukölln)
Statt Weihnachtsbäumen leuchten bunte Schirme im Innenraum dieses gemütlichen Restaurants in der Friedelstraße. An den Wänden hängen Gemälde aus der Heimat der Besitzer und abends bekommt der Raum etwas Festliches durch die golden beleuchtete Bar. Der Linseneintopf Dal Shorba wird, wie alles hier, auf pakistanische Art serviert, das Mushroom Mattar enthält Champignons, Erbsen, Rosinen und Mandeln. Viele der im Chelany servierten Gerichte kommen aus dem traditionellen Tandoori-Ofen, der Rahmkäse Paneer Tikka ebenso wie All time favourites wie Chicken Tikka Masala.
Chiaro (Mitte)
Tim Mälzer ist einer der bekanntesten Köche Deutschlands. Mit dem Chiaro hat er ein besonderes Restaurantkonzept mitten in Berlin vorgelegt, das italienische und japanische Einflüsse vereint. Es befindet sich im luxuriösen Hotel de Rome, das besonders um die Weihnachtszeit herum viel Wert legt auf eine pompöse Dekoration. Den Raum dominieren erdige Töne, antike Skulpturen und von großen Stehlampen beleuchtete Sitzgruppen. Wer es privater mag, wählt einen der für Gruppen vorgesehenen Räume, perfekt, um mit Freunden oder der Familie zu feiern. Manche der Gerichte sind zum Teilen gedacht und sollen schmecken wie bei einer italienischen Großmutter, Puntarelle-Anchovie-Salat, frittierte Trüffelpolenta und Pilz-Fettuchine. Asiatisch wird es durch Miso-marinierten Lachs.
Louis Laurent (Charlottenburg)
Weißeingedeckte Tische sorgen zuverlässig für eine besondere Stimmung, ganz gleich, ob Weihnachten, Chanukka oder etwas ganz anderes gefeiert wird. Im Louis Laurent passen dazu die historischen Filmplakate, goldenen Spiegel und hübschen Kugellampen. Es gibt Zwiebelsuppe und Shrimps mit Cocktailsauce als Vorspeise, gefolgt von Steak Tartare oder Entenconfit mit Brombeersauce und Kartoffelpüree. Wer keine Lust auf Fleisch hat, bestellt Flammkuchen mit Zwiebeln, Walnüssen, Rucolasalat, Honig und Ziegenkäse. Nicht das Dessert verpassen, Zitronensorbet mit Crémant oder Crêpe Suzette, die mit dem Orangenlikör Grand Marnier flambiert werden. Das Weinregal verrät es schon: Zum Essen bestellt man am besten einen französischen Wein oder Crémant.
Rutz (Mitte)
Kaum ein Restaurant in der Hauptstadt ist besser bewertet als das Rutz. Ideal also, wenn es etwas ganz Besonderes zu feiern gibt. Im Erdgeschoss lädt die mit Steinwänden und Ledersitzbänken eingerichtete Weinbar zu kleinen Tellern und einer beeindruckenden Weinkarte ein, die bereits zur besten Deutschlands ausgezeichnet wurde. Es gibt sogar eine hauseigene Weinlinie namens Rutz Rebell. Einen Stock höher befindet sich das elegante Fine-Dining-Restaurant. Küchendirektor Marco Müller hat schon vor vielen Jahren die Regionalküche für sich entdeckt. Er und Küchenchef Dennis Quetsch kochen mit dem, was das Brandenburger Umland hergibt. Auf einen trocken gereiften Karpfen mit Holunder folgt eine Selektion alter Tomatensorten mit Barschrogen und Schafsjoghurt. Zum Dessert gibt es Eiskirschen mit Wiesenheu, Kamille und Fichte.
Tulus Lotrek (Kreuzberg)
Das Kreuzberger Restaurant erinnert an eine charmante Altbauwohnung, mit Dielen und mehreren intimen Räumen. Kerzen brennen, passend zur Adventszeit ebenso wie dem jüdischen Chanukka. Aufgelockert wird das Ganze von Dschungeltapeten an den Wänden. Max Strohe hat sich auf französische Hochküche spezialisiert, er kocht mit Luxuszutaten wie Austern und Kaviar, ohne angestrengt zu wirken. Eine Jakobsmuschel kombiniert er mit Karotte, eine Herbsttrompete mit Sauerkrauthollandaise. Zum vegetarischen Hauptgang mit Artischocke als Hauptkomponente gibt es ein Lavendelbrioche. Wer keinen Wein trinken möchte, wählt die alkoholfreie Begleitung mit Schattenmorellensaft, Verjus und Traubensaft oder gelbem Tomatensaft mit Rosmarinöl.