Während Deutschland immer noch einen guten Biergarten liebt, in dem hausgemachter Kartoffelsalat und eine Wurst vom Grill zu einem frisch gezapften Bier aus der Region serviert werden, entwickelt sich die Restaurantszene des Landes ständig weiter und es finden sich immer mehr Speisen aus anderen Ländern. Deshalb hat OpenTable eine landesweite Umfrage in Auftrag gegeben, um herauszufinden, welche Küchenstile man in Deutschland mehr entdecken möchte.
Ein Hamburger Lokal eroberte Einheimische und Besucher*innen mit würzigen Tacos und Margaritas. In Berlin bietet ein skandinavisches Restaurant nordische Tapas an und in Frankfurt begeben die Gäste sich auf eine Reise nach Übersee mit südafrikanischen Grillspezialitäten, serviert in den mit traditionellen afrikanischen Artefakten geschmückten Räumlichkeiten.
Von afrikanisch bis skandinavisch: Hier sind aufregende, aber selten zu findende Küchenstile in Deutschland, und in welchen Restaurants man sie probieren kann.
Farbenfroh, kontrastreich und scharf ist die mexikanische Küche, die u.a. Einflüsse aus der präkolumbianischen und spanischen, aber auch aus der französischen, arabischen und karibischen Traditionen aufnimmt. In Deutschland erlangten vor allem Tacos und Quesadillas großen Ruhm. Alle beide werden aus der mexikanischen Grundzutat Mais hergestellt und unterschiedlich gefüllt. Die Avocado spielt dabei eine Hauptrolle, genau wie Tomaten, Chili und Bohnen. Immer beliebter wird hierzulande auch der Mezcal, ein mexikanischer Schnaps, destilliert aus dem süßen Saft der Agave, der alternativ zu Tequila, eine erfrischend neue Version der Margarita macht. Vor allem für junge Leute in Deutschland gehört die mexikanische Küche zu den allerliebsten Länderküchen.
Wo man sie probieren kann: Amigo Cohen Rooftop Restaurant in Berlin, La Burrita Occamstraße und La Burrita Rindermarkt in München, Holy Taco in Hamburg, Yumas in Frankfurt.
Die libanesische Küche verbindet mediterranere und arabische Einflüsse. So zählen sowohl Olivenöl, Auberginen und Tomaten als auch Sesam, Kichererbsen und Joghurt zu den wichtigsten Zutaten. Die meisten Mahlzeiten im Libanon beginnen mit einer oder mehreren Mezze, kleinen Gerichten, die miteinander geteilt werden und häufig vegetarisch sind. Auch in Deutschland etablierte sich die Mezze-Kultur während der letzten zehn Jahre immer stärker und vor allem Hummus, Labneh und Baba Ganousch, eine Paste aus geräucherten Auberginen, boomten regelrecht. Libanesische Streetfood-Klassiker wie Schawarma, Falafel und Manakish, ein mit Zaatar gewürzter Teigfladen, der traditionell zum Frühstück gegessen wird, bekommt man mittlerweile in fast jeder deutschen Stadt.
Wo man sie probieren kann: MAZZA Poppenbüttel und MAZZA Eimsbüttel in Hamburg, Restaurant Baalbek in München, Du liban – Libanon Restaurant in Frankfurt, Al Salam in Köln.
Eine einheitliche afrikanische Küche gibt es selbstverständlich nicht. Doch obwohl der Kontinent so riesengroß ist, lassen sich grob vier verschiedene Küchen unterscheiden. Während in Nordafrika sehr viele Gewürze verwendet werden – in der marokkanischen Tajine finden sich oft Kreuzkümmel, Muskat und Zimt – ist das Essen in West-, Zentral- und Ostafrika schlichter. Das Grundnahrungsmittel ist Fufu, ein nährreicher Brei aus Kochbananen. In Deutschland bekommt man vor allem Speisen aus der eritreischen und äthiopischen Küche. Die Injera, ein versäuertes Fladenbrot aus Teffmehl, ist dabei das wichtigste Nahrungsmittel und dient gleichzeitig als Besteck, um verschiedene Soßen aus Fleisch oder Gemüse, genannt Wot, damit zu essen. In Südafrikas Küche spiegeln sich die Einflüsse der europäischen und asiatischen Einwanderer wider, es gibt viel Fleisch und Fisch. Die südafrikanische Gewürzsoße Chakalaka ist auch in Deutschland bekannt und kann süßlich-mild oder feuerscharf sein.
Wo man sie probieren kann: Elsa’s Bistro in Hamburg, Demera Restaurant in Frankfurt, Shaka Zulu in Köln.
In aller Munde gelangte die skandinavische Küche spätestens durch den Ruhm des Noma in Kopenhagen, das mehrmals zum besten Restaurant der Welt gewählt wurde. Inspiriert wird die sogenannte New Nordic Cuisine unter anderem durch die Länderküchen von Schweden, Norwegen, Dänemark, Island und Finnland. Obwohl diese jeweils ihre eigenen kulinarischen Traditionen haben, verbindet sie doch eine milde, frische Produktküche, dessen schlichte Raffinesse auch in Deutschland immer beliebter wird. Neben den vielen zeitgenössischen Adressen kommen auch klassische skandinavische Restaurants in die großen Städte – nicht zuletzt wegen des anhaltenden Schweden-Hypes, für den vielleicht auch ein großes Möbelhaus etwas kann. Kanelbullar, die schwedischen Zimtschnecken, bekommt man mittlerweile überall, Köttbullar mit Preiselbeeren oder norwegischer Elchbraten sind vielerorts noch rar. Der berühmte Weingeist Akvavit, gebrannt aus Kartoffeln und Kümmel, wird in Deutschland am liebsten eiskalt, in Skandinavien hingegen meist bei Zimmertemperatur getrunken.
Wo man sie probieren kann: Svea in Frankfurt, Skal by Munch‘ Hus und Restaurant Munch’s Hus in Berlin.
Kaum eine andere Küche steht so sehr für die Vielfalt an Gewürzen wie die indische. Eine einheitliche Speisetradition lässt sich bei der Größe des Landes nicht festmachen, doch grob kann diese nach den vier Himmelsrichtungen aufgeteilt werden. Die nordindische Küche ist in Deutschland am verbreitetsten, Tandoori-Chicken, Paneer oder Naan-Brot gehören zum beliebtesten Comfort Food. Im Süden Indiens werden viele, meist vegetarische Currys gegessen, im Westen und Osten ist Fisch sehr populär. Die Grundnahrungsmittel Reis, Getreide und Hülsenfrüchte teilen jedoch alle regionalen Küchen, genau wie die intensiven Gewürzmischungen. Kurkuma, Kardamom oder Nelken werden dabei sowohl für Speisen als auch für Getränke verwendet. Zum Beispiel im Chai-Tee, der, aufgegossen mit Sojamilch, in Deutschland heute in vielen Cafés angeboten wird.
Wo man sie probieren kann: Mera Masala in Frankfurt, Punjab Grill & Bar und Rasmalai in München, India Club in Berlin und eatDOORI Köln, eatDOORI Oeder Weg in Frankfurt, und eatDOORI Düsseldorf.