In Deutschlands Restaurantlandschaft treffen viele kulinarische Traditionen aufeinander, die die Internationalität des Landes widerspiegeln. Diese Traditionen inspirieren sich wiederum gegenseitig und bringen spannende Konzepte hervor, die verschiedene Küchen und Zubereitungsformen verbinden.
Für ein Drei-Sterne-Menü mit Blick über die Industriestadt zieht eines der exklusivsten Restaurants Leute aus aller Welt nach Wolfsburg. Ebenso international ist das Publikum in einer angesagten Sushibar in Hamburg, wo Vater und Sohn gemeinsam eines der besten Sushis des Landes servieren.
In Frankfurt am Main macht ein rein veganes Lokal mit neuen Kreationen auf sich aufmerksam, für die das Team vor allem auf selbstangebaute Zutaten zurückgreift. Einen restauranteigenen Anbau bietet auch eine Münchner Adresse im Englischen Garten, das in historischem Ambiente eine zeitgenössische Farm-to-Table-Küche serviert.
Hier unser Guide mit den 15 wichtigsten Orten, die die Restaurantlandschaft des Landes prägen.
Schwarzreiter Tagesbar (München)
Seit Januar 2023 leitet Küchenchef Franz-Josef Unterlechner die Küche im Schwarzreiter Restaurant und in der Schwarzreiter Tagesbar. Während das Restaurant für exklusives Fine Dining steht, gilt die Tagesbar als unkomplizierte Adresse für mittags und abends. Im hellen Bistro-Ambiente sitzt man hier an runden Tischen mit schwarzer Platte und goldenem Rand, der Boden ist aus freundlichem Parkett.
Küchenchef Franz-Josef Unterlercher kocht hier bayrisch-regional und mit Blick auf die Saison. Mit dem Rinderconsommé mit Tafelspitz, Wurzelgemüse und Grießnocken lässt sich das Menü sowohl mittags auch als abends beginnen, mit dem Kalbskotelett mit grünem Spargel, Erbsenrisotto und Perlzwiebel fortsetzen und einem lauwarmen Schokoküchlein mit Sauerrahmeis und Mandarine abschließen. Etwas Appetit sollte danach noch übrig bleiben, denn die Tagesbar hat eine eigene Kaviar-Karte mit vielen verschiedenen Sorten und Beilagen. Besonders gut genießt sich der Luxussnack mit einem Glas Champagner auf der sonnigen Terrasse des Restaurants, von der man einen großartigen Blick über die Münchner Maximilianstraße hat.
Aqua – The Ritz-Carlton (Wolfsburg)
Das Aqua öffnete im Jahr 2000 und wurde bereits zwei Jahre später mit einem Stern ausgezeichnet, seit 2009 hält das Restaurant sogar drei Sterne. Die edle Küche wurde über die deutschen Grenzen hinaus bekannt – es kommen Gäste aus aller Welt für diese kulinarische Erfahrung nach Wolfsburg. Der Blick durch die großen Panoramafenster des Restaurants über die Park- und Wasserlandschaft der Autostadt untermalt das unvergessliche Abendessen.
Küchenchef Sven Elverfeld bringt kreative Ansätze in die moderne europäische Küche. So verbergen sich hinter unscheinbaren Namen beeindruckende Kreationen: Die Gänseleber mit grünem Apfel wird mit erdigem Matcha und dunkler Alpaco Schokolade kombiniert und mit Zitronenverbene abgerundet. Den Zander mit Rauchmandel und Brokkoli verfeinert Elverfeld mit schwarzem Knoblauch und Senf. Dazu schenkt Gastgeber und Sommelier Marcel Runge den passenden Wein ein. Am liebsten ist ihm der Riesling, denn mit dieser Traube, so findet er, kann er den internationalen Gästen zeigen, wie großartig deutscher Wein ist.
The Table Kevin Fehling (Hamburg)
Mitten im Hamburger Szeneviertel HafenCity eröffnete Sternekoch Kevin Fehling 2015 das The Table. Der Weg zum Lokal führt durch die von Kanälen durchzogene Speicherstadt in eines der Backsteingebäude. Im loftartigen The Table sitzen die Gäste an einem einzelnen geschwungenen Tresen aus dunklem Kirschbaumholz, durch den die klassische Raumaufteilung aufgelöst und eine lockere Atmosphäre kreiert wird. Vom Platz aus haben die 20 Gäste außerdem einen direkten Blick in die offene Küche.
Dort kocht Inhaber und Küchenchef Fehling mit seinem Team modern interpretierte Klassiker. Die Crépinette, eine französischen Wurstspezialität, macht er aus Wachtelfleisch und kombiniert sie mit einem Ratatouille-Kuchen und Gremolata, der lombardischen Gewürzmischung aus Petersilie, Zitronenzeste und Knoblauch. Zum Menübschluss reicht er verschiedene Petit Fours, die mit Kokosnuss und Gurke oder durch eine leichte Schärfe überraschen. Als jüngster Koch Deutschlands wurde Kevin Fehling mit einer der höchstmöglichen Anerkennungen in der Gastronomie ausgezeichnet.
Henssler & Henssler (Hamburg)
Bereits 2001 eröffneten Küchenchef Steffen Henssler, bekannt geworden durch TV-Kochshows wie „Grill den Henssler”, und sein Vater Werner Henssler ihr gemeinsames Sushirestaurant am trubeligen Fischmarkt. Den Industriecharme des Gebäudes kombinierten die beiden Gastronomen mit knalligen, roten Lampen und auch die große Sushitheke in der Mitte des Restaurants erstrahlt in roten Mosaik-Fliesen.
Der Signature-Aperitif des Hauses, „Hensslers Pflaumen Kikk”, ist ein fruchtiger Einstieg und trinkt sich gut zu einem Schälchen Edamame mit scharfer Misosoße. Highlight der Karte sind die innovativen Sushi-Kreationen: Die „Cesar Roll” mit gebackener Garnele, Gurke, Avocado, Lachs-Tataki und Romanasalat kommt mit einem klassischen Cesar-Dressing, die „Holiday Green Roll” mit Avocadosashimi, Spargel-Tempura, Zwiebelceviche, Shisoblatt, Chilimayonnaise und Teriyakisauce wiederum überzeugt auch rein vegetarisch. Zum Nachtisch gibt es hausgemachtes Eis, bei dem sich heiße und kalte Bissen abwechseln. Denn das Honig-Vanilleeis wird kross-gebraten und mit lauwarmer roter Grütze serviert.
Restaurant Ox & Klee (Köln)
Küchenchef und Inhaber Daniel Gottschlich eröffnete das Ox und Klee 2016 am Zollhafen in Köln. Durch die bodentiefen Fenster blickt man direkt auf die kleinen Boote, die am Rhein anlegen, abends strahlt der Sonnenuntergang durch die Scheiben. Küchenchef Gottschild verfolgt den Anspruch, seinen Gästen einen Besuch zu bescheren, der so unterhaltsam ist wie ein Theaterstück. In acht oder in zwölf „Akten“ gibt es das vegetarische Menü „Klee“ oder das omnivore Menü „Ox“, wobei es jeden Gang in klein oder normal groß gibt.
Die Küche ist international und ausdrucksstark, denn jede Speise deckt alle sechs Geschmacksebenen ab. So verstecken sich hinter den minimalistischen Namen wie Spargel, Brezel oder auch Kapuziner, komplexe Gänge, die süß, sauer, bitter, salzig, fett und umami sind. Die passende Getränkebegleitung gibt es mit oder ohne Alkohol. Mit einem Glas des slowenischen Schaumweins oder dem spritzigen Teeaufguss mit Fruchtinfusion von der Obstkelterei aus der Region lässt sich diese wunderbar einläuten.
Lohninger Restaurant (Frankfurt)
Im Jahr 2010 eröffnete Gastronom Mario Lohninger sein Lohninger Restaurant am Frankfurter Mainufer in einem charmanten Altbau mit stuckverzierten Decken und Fischgrätenparkett. Der Blick von der Terrasse des österreichischen Restaurants geht in Richtung Main, dahinter erstreckt sich die Frankfurter Skyline. Die österreichische Küche seiner Heimat kam in Frankfurt und Umgebung sehr gut an – so gut, dass sie Küchenchef Lohninger schon im Jahr 2011 den Titel zum Koch des Jahres einbrachte.
Über die Jahre entwickelte er seine Karte weiter und ergänzte Speisen, die durch seine vielen Auslandsaufenthalte inspiriert wurden. Das New-York-Style Pastrami-Sandwich mit Krautsalat und Essiggurkerl beispielsweise ist eine Hommage an seine Zeit in New York Anfang der 2000er. Die große Auswahl an österreichischen Weinen wiederum vermittelt einen klaren Heimatbezug, genauso die Desserts. Sowohl der Kaiserschmarrn mit steirischem Royal-Gala-Apfelmus und Bourbon-Vanille-Eis als auch das Glas Wiener Eiskaffee mit Mandelkrokant, der österreichischen Spezialität aus Kaffee, Vanilleeis und geschlagener Sahne, sind ein Muss.
Tschebull – Restaurant Beisl Bar (Hamburg)
Das Tschebull Restaurant eröffneten die Gastronomen Yvonne und Alexander Tschebull Anfang 2009 und brachten ein Stück österreichische Gastfreundschaft nach Hamburg. Um den Gästen verschiedene Speiseerlebnisse zu bieten, teilte das Ehepaar ihr Lokal in zwei Säle auf. Der Restaurantbereich ist gediegen und in warmes Licht getaucht. Hingucker ist die Decke, die mit hellen, großen Blüten verziert ist. Im Beisl hingegen, die österreichische Antwort auf das französische Bistro, ist die Stimmung legerer und rustikaler. An halbhohen Bistrotischen aus massivem Holz gibt es hier österreichische Tapas im Sharing-Stil.
Die Kärtner Kasnudeln, mit Kräuterquark gefüllte Nudeltaschen, serviert mit Nussbutter und Scorzone-Trüffel eignen sich, wie auch der knusprig gebackene Topfen mit Mohn, Portwein-Kirschen und Vanilleschaum, gut zum Teilen. Währenddessen kann man sich fantastisch durch die Weinkarte probieren, denn es stehen viele offene Flaschen aus Österreich drauf.
Restaurant Bullerei (Hamburg)
Die Bullerei ist das Szene-Restaurant von TV-Koch Tim Mälzer, dessen Sendung „Kitchen Impossible“ zu den erfolgreichsten Kochshows des Landes zählt. 2009 eröffnete er sein Restaurant und Deli in einer denkmalgeschützten Viehmarkthalle des ehemaligen Schlachthofes im Hamburger Schanzenviertel und machte die Halle mit vielen Bildern und Lichterketten bunt und lebendig.
Seine mediterrane Küche kann in drei oder vier Überraschungsgängen gekostet werden – dabei sind dann hoffentlich auch die hausgemachten Agnolotti. Die kleinen Teigtaschen aus dem Piemont werden mit abgehangenem Ricotta, Shiitake und gereiftem Deichkäse gefüllt und mit Rosmarinöl garniert. Zum Nachtisch serviert Inhaber Mälzer einen Klassiker aus den 80er-Jahren, Spaghetti-Eis, und beweist, dass Vanille-Eis in Spaghetti-Form mit Erdbeersoße auch heute noch schmeckt. Zum Menü sollte unbedingt der Bullerei-eigene Weißwein getrunken werden, diesen lässt das Restaurant auf dem süddeutschen Weingut Franz Keller extra keltern.
Layla by Meir Adoni (Kreuzberg)
Das Layla ist die jüngste Eröffnung von Küchenchef und Inhaber Meir Adoni. 2018 eröffnete der Gastronom sein Restaurant in Kreuzberg im Hotel Crowne Plaza, dessen Herzstück die große, offene Küche ist. Rundherum stehen die Tische, sodass die Gäste mitten im Geschehen sind. Durch seine Restaurants in Tel Aviv, Singapur und New York machte sich der Koch weltweit mit seiner mediterranen Fusionsküche einen Namen. In dieser spiegeln sich seine Heimat Israel und seine marokkanischen Wurzeln wider.
Ganz im Stile der neuen Middle Eastern Cuisine kommt dabei das Beste aus aller Welt zusammen. Die Krapfen aus geräuchertem Aal und Forelle mit Medjool-Datteln, marokkanischen Gewürzen und Mandarinengelee eignen sich, wie die ganze Karte, perfekt zum Teilen. Obwohl man das rauchige Auberginen-Carpaccio mit Tahini, Feta und Rosenblüten, das Signature-Dish von Küchenchef Adoni, wohl am liebsten für sich allein hätte. Die edle Bar schließt unmittelbar an den Restaurantbereich an. Dort werden die Layla-Cocktails gemixt, die das Abendessen in eine Dinnerparty verwandeln. Der „Made in Beirut“ aus Arrak, einem Rum-ähnlichen Schnaps, Minztee, aromatisierten Mandelsirup und Gurke passt zu den starken Aromen der Speisen.
Seven Swans (Frankfurt)
2021 feierte das Seven Swans seine Wiedereröffnung unter einer neuen Leitung. Geschäftsführer Christian Velthuizen und Küchenchef Ricky Saward übernahmen das Restaurant am Mainkai im schmalsten Gebäude Frankfurts. Das Seven Swans erstreckt sich dafür in die Höhe. In der schummrigen Bar im Erdgeschoss beginnt der Abend mit einem Apertif. Danach geht es hoch in den Speiseraum im fünften Stock, wo sich die offene Küche befindet. Dort kocht Küchenchef Ricky Saward rein vegan und ausschließlich aus regionalen Zutaten. Viele Produkte bauen er und sein Team auf dem restauranteigenen Hof mit Permakulturgarten im Frankfurter Umland an.
Sawards Kombinationen sind seltengesehen, doch harmonisch: reife Tomaten mit weißem Pfirsich und herbem Mangold oder Kartoffel mit Holunder und Schwarzkohl. Den Service übernimmt das Küchenteam selbst und kommt zu den Gästen in den Saal, um jeden Gang zu erklären. Ganz oben auf der Dachterrasse kann man den Abend mit einem Digestif, angesetzt mit Kräutern aus dem Garten, schließlich ausklingen lassen. Der Blick auf den Main im Abendlicht ist von hier aus besonders schön.
Erno’s Bistro (Frankfurt)
Seit 1998 serviert das Erno’s Bistro klassische, französische Haute Cuisine und etablierte sich so schnell zu einer festen Institution der gehobenen Gastronomie Frankfurts. Im charmanten Bistro-Ambiente mit Holzvertäfelung, heimeliger Dekoration und blau-weißen Stofftischdecken vermitteln Gastgeber Eric Huber und sein Team die französische Lebensart.
Die Küche verantwortet Koch Valéry Mathis, der mittlerweile schon seit dem Jahr 1995 als Küchenchef im Erno’s ist. Durch die Verbindung von traditioneller Haute Cuisine und südfranzösischen Elementen trug er viel zum Erfolg des Restaurants bei. Seine confierte Aubergine mit Kichererbsen, roter Paprika und Koriander-Vinaigrette ist ein gutes Beispiel für die Kombination aus bodenständigen Zutaten und handwerklichem Können. Ebenso die Crème Brûlée, für welche die karamellisierte Mischung aus Eigelb, Sahne und Zucker mit hochwertiger Tahiti-Vanille verfeinert wird.
Kreuzberger Himmel (Berlin)
Der Kreuzberger Himmel startete als Projekt des Vereins „Be an Angel“. 2015 wurde dieser in Berlin gegründet, um Geflüchteten beim Ankommen in Deutschland zu unterstützen. Das Restaurant gab den unter anderem aus Syrien, Irak und Afghanistan geflohenen Menschen die Möglichkeit, in Deutschland einer geliebten Tätigkeit, dem Kochen, nachgehen und sich so in der neuen Gesellschaft einfinden zu können. Gelegen in den beeindruckenden Räumlichkeiten der evangelischen St. Bonifatius, mit gewölbten Fenstern und großem Erker, macht der Kreuzberger Himmel seinem Namen alle Ehre.
Aus den Rezepten ihrer Heimat entwickelten die Geflüchteten ein Menü, das vor allem von der syrischen Küche inspiriert wurde. Für den samtigen Hummus, der zu den besten der Stadt gehört, oder für das Fatteh Makdoush, einem Gericht aus frittierten Fladenbrotchips und gebratener Aubergine in einer Tomatensoße mit Tahini, Joghurt und Granatapfelkernen, kommen die Leute aus ganz Berlin. Das Restaurant wird bis heute ausschließlich von Geflüchteten betrieben, möglich gemacht durch die Unterstützung zahlreicher Menschen und Unternehmen.
Moriki (Frankfurt)
Das Moriki in Frankfurt eröffnete 2013 und gehört zum Gastroimperium vom Berliner Kreativchef The Duc Ngo. Vor mit Sake und Champagner gefüllten Regalen wird hier an hellen Holztischen moderne japanischen Bistroküche serviert.
Japanische Klassiker kommen mit internationalem Einschlag: für das Tonkatsu, ein japanisches Schnitzel, wird spanisches Ibericoschwein verwendet, dazu gibt es Reis, Weißkohl, Zitrone und Mayonnaise. Bekannt ist das Moriki jedoch vor allem für das Sushi. Wer abends einen Platz an der Sushibar ergattert, kann direkt dabei zusehen, wie die Reisrollen entstehen. Das Inside-Out mit gegrilltem Lachs und gegrillter Lachshaut, Avocado, Gurke, Jalapeño und Thai-Chili überzeugt genauso wie die puristischen Makis mit Lachs, Thunfisch oder Garnele. Dazu mixt die Bar ausgefallene Drinks, die Zutaten werden zum Teil extra aus Japan importiert.
Einer der Moriki Signature-Drinks ist der Aiko – Child of Love: Shiso-Shochu-Infusion, Bijofu-Sake, Zitrone, Honig und Salz ergeben einen würzigen Cocktail mit spannender Salznote.
Pageou (München)
Das Restaurant von Küchenchef Ali Güngörmüş wurde nach dem ostanatolischen Dorf benannt, in dem der bekannte Koch seine ersten zehn Lebensjahre verbrachte. In einer vollkommen anderen Welt eröffnete er das Pageou 2014 in den Fünf Höfen, einer exklusiven Einkaufspassage in München. Die edle Einrichtung mit den blauen Ledersesseln wird aufgelockert durch verschiedene bunte Lampen, die an der Decke und den Wänden für farbliche Akzente sorgen.
In der Küche von Inhaber Güngörmüş spiegeln sich seine frühen Kindheitsjahre in der Türkei wider. Das „Chef Menu“ beginnt mit einer Auswahl an Meze, kleinen Vorspeisen zum Teilen, darunter Tomatenhummus, Köfte, Gewürzreis mit Auberginencreme und Pogaca, ein gefülltes Hefegebäck bestreut mit schwarzem Kümmel. Dazu serviert er Wein aus der türkischen Region Kappadokien, den man in Deutschland sonst kaum irgendwo kosten kann. Passend zu seiner persönlichen Geschichte, geht das Menü deutsch weiter und schließt mit einer Schokoladen-Erdbeerschnitte mit Macadamia und Salzkaramell, die, begleitet von einer Kugel Waldmeistereis, in einem spannenden Kontrast zum Menübeginn steht.
1804 Hirschau im Englischen Garten (München)
Mitten im Grünen liegt das Restaurant 1804 Hirschau, das im Sommer 2021 im Englischen Garten in München eröffnete. Das historische Gebäude wurde bereits 1839 gebaut, doch erstrahlt seit der Eröffnung in ganz neuem Glanz. Auf der großen Terrasse sitzt man direkt im großen Stadtpark – dort liegt auch das Grundstück des Restaurants, auf dem Obst, Gemüse und Kräuter für die Küche angebaut werden.
Um dem eigenen Anspruch an Nachhaltigkeit und Regionalität gerecht zu werden, entschieden die Gründer Lukas Spendler und Daniel Egger, sich im 1804 Hirschau auf ein Farm-To-Table-Konzept zu fokussieren und zum ersten Restaurant in München zu werden, das mit Zutaten aus eigenem Anbau kocht. Mit dem Koch Lukas Adebahr fanden die beiden den richtigen Küchenchef für ihre regionale und saisonale Gourmetküche. Das Reh vom Erzeuger aus der Region kombiniert er mit den Mairüben und den Kirschen aus dem Garten zu einem farbenfrohen, filigranen Teller. Zum selbstgeernteten Frühlingsgemüse kommen Eigelb und Ziegenkäse aus Bayern. Auf der Weinkarte stehen mehrere Süßweine – ein gekühltes Glas von der Mosel rundet das Dessert aus Schokolade, Vanille und Brombeeren von der Ernte aus dem vergangenen Sommer passend ab.