Berlin liebt diese 12 Nachbarschaftslokale

Bildnachweis: Florian Kottlewski, Sissi Österreichisches Restaurant
Sissi restaurant Berlin

Berlin hat viele Kieze, jedes Kiez hat seine Lokale. In diese gehen nicht nur die Leute aus der Nachbarschaft gerne, sondern auch Gäste von außerhalb, denn die Atmosphäre ist eine ganz besondere. Sei es das herzliche, familiäre Gefühl in der Hostaria del Montecroce, wenn alle Gäste gleichzeitig das gleiche Menü serviert bekommen, oder die unkomplizierte Gastfreundschaft im pink tapezierten Sissi in Schöneberg, wo die Schnitzel hauchdünn und knusprig sind.

Was Berlins Nachbarschaften sonst noch zu bieten haben, lesen Sie hier:

Prenzlauer Berg 

Sathutu (Prenzlauer Berg)

Bildnachweis: Sathutu

Im Sathutu an der Rykestraße wird Essen aus Sri Lanka serviert, mit modernen und internationalen Einschlägen und im Sharing-Stil. Die Inhaberin Lisa Baladurage hat deutsch-srilankische Wurzeln, in London ihre Ausbildung gemacht und im Mai 2021 in Prenzlauer Berg ihr Restaurant eröffnet. Klassiker wie das frittiere Bathura-Brot kommen hier beispielsweise mit Burrata und Aubergine, die Linsenfladen namens Dosa werden neu interpretiert und mit Gruyère und Zwiebelchutney serviert. Die Auswahl an europäischen Weinen wurde mit den kräftigen Aromen der Küche abgestimmt und durch die große Glasfront fällt viel Licht auf die hellen Holz- und Grautöne, die die Einrichtung prägen.

Mitte

Night Kitchen (Mitte)

Bildnachweis: Marianne Rennella, Night Kitchen

In den malerischen Heckmannhöfen in Mitte liegt das Night Kitchen, das, ganz wie sein gleichnamiges Vorbild in Tel Aviv, Nachtleben mit Gastronomie vereint. Seit 2012 serviert das Team hier israelische Küche im Sharing-Stil, dazu gibt es hochwertige Drinks, wie den Kardamom Mule mit bitteren Zitrusfrüchten und Ingwerbier, oder den Snaquiri, einen mit Erdbeer aromatisierten Gewürzrum mit Zitrus und Minze von der großen Bar. Die gemüsebasierten Carpaccios variieren saisonal, das Auberginen Masabaha mit Tahini, Granatapfel, Kichererbsen und Freekeh ist ein Klassiker der Karte und sollte unbedingt zusammen mit dem hausgebackenen Challah-Brot gegessen werden. An warmen Tagen kann man im Garten sitzen, der zu den ruhigen Höfen rausgeht; einen Wintergarten hat das Lokal außerdem.

Dóttir x Château Royal (Mitte)

Dóttir x Château Royal restaurant, Berlin
Bildnachweis: Felix Brueggemann, Dóttir x Château Royal

Das Restaurant Dóttir gehört zum 2022 eröffneten Berliner Boutique Hotel Château Royal, deren Gründer Boris Radczun und Stephan Landwehr sich bereits durch das Restaurant Grill Royal einen Namen in Berlin gemacht haben. Victoria Eliasdóttir und Elena Müller sind für das kulinarische Konzept im Château verantwortlich: isländisch inspirierte Küche mit einem Hauptaugenmerk auf saisonale, fair gehandelte und nachhaltig produzierte Zutaten. Auf den Menüs im Herbst etwa stehen regionale Pilze, glasierte Beeten, Kohl und geräucherte weiße Bohnen, beispielsweise, gekonnt miteinander verbunden und edel serviert. Die gepolsterten rosafarbenen Bänke, die hellen Wände und der schwarz-weiße Fliesenboden ergeben eine Einrichtung, die in Sachen Stil und Eleganz mit den servierten Speisen harmoniert.

Moabit

Güllü Lahmacun (Moabit)

Wie der Name des kleinen Imbisslokals in Moabit bereits verrät, gibt es hier Lahmacun: diese dünne, türkische Version der Pizza wird mit Hackfleisch, Kräutern und Salat belegt und zusammengerollt gegessen. Unbedingt probieren sollte man auch die Manti, die die Inhaberin und ihre Mitarbeiterinnen hinter dem Tresen frisch zubereiten. Dafür wird der Teig von Hand mit Kartoffeln oder Hackfleisch gefüllt und zu kleinen Nudeltaschen zusammengefaltet, die anschließend mit einer Soße aus Joghurt, Knoblauch und Chiliöl serviert werden. Seit 2007 ist das Güllü Lahmacun der Ort im Kiez für handgemachtes, türkisches Essen. Mittlerweile kommen Leute aus ganz Berlin hierher.

Friedrichshain

Schneeweiß (Friedrichshain)

Im Schneeweiß, gelegen im lebendigen Boxhagener Kiez, gibt es klassische Alpenküche und das bereits seit 2008. Der Name könnte durch die schneebedeckten Alpen inspiriert worden sein, oder durch die vollständig in weiß gehaltene Einrichtung des Restaurants – für Farbtupfer sorgen die servierten Speisen. Rosa Tafelspitz mit Wurzelgemüse, Käsespätzle mit Tiroler Bergkäse und Kaiserschmarren mit Zwetschgenröster sind ein Auszug aus der Karte, die Einflüsse aus der gesamten Alpenregion widerspiegelt. So zeigen sich Klassiker aus Tirol, der Schweiz, Österreich und Bayern, aber auch daran angelehnte vegane Gerichte, wie beispielsweise der Spitzkohl mit Pilzen, Erdnuss und Liebstöckel, der sich gut in den Küchenstil einfügt. 

Kreuzberg 

Hostaria del Monte Croce (Kreuzberg)

Wer im ehemaligen Kreuzberg 61 wohnt, kennt und liebt die Hostaria del Monte Croce im Bergmannkiez, die seit der Eröffnung im Jahr 2012 auf ein Menükonzept setzt. Immer zu einer festen Uhrzeit, von Dienstag bis Samstag, startet der Abend: sieben Gänge, die monatlich wechseln, sowie ein weißer und ein roter Wein, Wasser und Kaffee so viel es braucht. Auf der Herbstkarte stehen beispielsweise karamellisierter Radicchio mit hausgeräucherter Büffelricotta, Pappardelle al ragù bianco, also ohne Tomaten, oder Pappardelle mit Pilzen als vegetarische Option. Die Portionen sind wohldosiert, sodass sich das Menü bis zum Ende genießen lässt. Das italienische Restaurant liegt im zweiten Hinterhof – es zu suchen, lohnt sich. 

Spindler (Kreuzberg)

Bildnachweis: Spindler

Einen Blick auf den Kreuzberger Landwehrkanal hat man von der schönen Terrasse des Spindlers aus, das 2014 eröffnete. Bis 16 Uhr kann man hier ausgiebig Pancakes, Eierspeisen und Croissants frühstücken, das Mittags- und Abendmenü des Lokals ist eher modern-französisch angehaucht. Tagsüber gibt es die mit Käse und Schinken belegten Croque-Sandwiches, abends bekommt man zum Beispiel einen Topf voll Moules marinières, dänische Nordseemuscheln in Weißweinsud, oder ein Rindertartar mit Eigelb-Gel. Die hohen Decken und die hell verputzten Backsteinwände des alten Gewerbekomplexes verleihen dem lichtdurchflutetem Innenraum des Spindlers einen loftartigen, offenen Charakter und laden zum Verweilen ein.

Neukölln 

Babbo Bar (Neukölln)

Die Babbo Bar an der Donaustraße in Neukölln eröffnete Giacinto D‘ Ambrosi im Jahr 2016 mit dem Ziel, Berlin mit der Küche seiner Heimat zu bekochen: die Ciociaria, gelegen in der italienischen Region Latium. Auf der Karte stehen Maccheroncini mit Kräuterseitlingen, Kirschtomaten und Rosmarin oder geschmorte Hirschschulter in Rotweinsoße mit Maronen, zum Beispiel. Die Pasta sowie auch das Brot sind hausgemacht, danach wird in der Babbo Bar typischerweise ein Fischgang serviert. Außerdem hat das italienische Restaurant eine große Auswahl an Weinen, darunter viele biodynamische Naturweine. Im Sommer trinkt und isst es sich gut auf der Terrasse auf der lebendigen Donaustraße. 

Schöneberg

Sissi Österreichisches Restaurant (Schöneberg)

Sissi restaurant Berlin
Bildnachweis: Florian Kottlewski, Sissi Österreichisches Restaurant

Das Sissi an der Motzstraße ist bekannt für seine österreichische Küche, insbesondere für die hauchdünnen Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch. Dazu gibt es den typischen österreichischen Kartoffelsalat, angemacht mit Essig, Öl und etwas Brühe und noch leicht warm serviert. Weniger klassisch ist die Einrichtung des Restaurants: pinke Tapeten, auffällige Kronleuchter und mit Bildern behangene Wände erzeugen eine wohnzimmerartige Gemütlichkeit. Bereits seit 2007 gehört das Restaurant zum Motzstraßenkiez in Schöneberg und überzeugt nicht nur durch das Essen und die Atmosphäre, sondern auch durch die große Auswahl an österreichischen Weinen.

Betje Ethiopia (Schöneberg)

Das Betje Ethiopia eröffnete bereits im Jahr 2000 in Schöneberg und zählt somit zu den ersten Restaurants, die die äthiopische Küche nach Berlin brachten. Die Grundlage jeder Mahlzeit bildet bei dieser Injera, ein fermentierter, dünner Brotfladen aus Teffmehl, einem glutenfreien Getreide. Mit diesem werden verschiedene Soßen aus Fleisch oder Gemüse aufgetunkt, die beispielsweise mit Curry, Cayennepfefferpaste oder Tomate gewürzt werden. Injera dient als Besteck, es wird mit der Hand gegessen. Der Besuch sollte unbedingt so gelegt werden, dass man zur äthiopischen Kaffeezeremonie um 20 Uhr dabei ist. Dafür werden die grünen Kaffeebohnen geröstet, zerrieben und anschließend aufgebrüht. Zum starken Kaffee wird den Gästen Popcorn und Brot gereicht, im Hintergrund läuft äthiopische Musik.

Wilmersdorf

Restaurant Pastis Berlin (Wilmersdorf)

Das französische Restaurant Pastis liegt im schönen Kiez am Rüdesheimer Platz. Im Jahr 2010 eröffneten Vincent Garcia und Adeline Garcia das kleine Lokal und setzten so ihr persönliches Traumrestaurant in die Tat um: eine zeitlose Brasserie mit gehobener französischer Küche, die sich den großen Klassikern widmet. Das dreigängige Mittagsmenü ist erschwinglich und wechselt täglich, abends wird à la carte gewählt. Zum Beispiel Schnecken aus dem Burgund als Vorspeise, Französische Blutwurst mit karamellisiertem Apfel und Kartoffelstamp als Hauptgang und eine Crème Brûlée mit Bourbon-Vanille als Dessert. Auf Vorbestellung kann man zum Hummeressen kommen und sich in der schicken Brasserie komplett dem französischen Lebensgefühl hingeben.

Charlottenburg

Ngo Kim Pak (Charlottenburg)

Das Ngo Kim Pak gehört zum Restaurantimperium von Duc Ngo, einem von Berlins bekanntesten Gastronomen. Im Jahr 2018 eröffnete er sein Lokal an der Schlüterstraße  – das Menü verspricht koreanisches Streetfood, die Einrichtung ebenfalls. Es gibt Bao Buns, gedämpfte fluffige Brötchen, mit verschiedenen würzigen Füllungen und Rice Bowls mit eingelegtem Gemüse, rohem Fisch oder mariniertem Fleisch. An den dunklen Wänden hängen leuchtende Neonschriften und leere, rote Ramyun-Tüten, zu trinken gibt es japanische Softdrinks. Der Bezug zum koreanischen Street-Food-Markt ist deutlich, doch gleichzeitig fügt sich das mittags und abends geöffnete Restaurant wunderbar ins schicke Charlottenburg ein.

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